Festival of Lights – Von einer Mission zum internationalen Lichtfestival

Auch dieses Jahr erstrahlt unsere Hauptstadt in farbenfrohen Lichtern. Erneut wird Berlin zur großen Bühne mit besonderer Dimension. Auf Gebäuden und Plätzen finden künstlerische Inszenierungen statt. Geschichten werden durch aufwändige Fassaden-Projektionen und spektakuläre Video-Mappings erzählt und präsentieren Themen, die uns am Herzen liegen. Hinter dem weltbekannten Festival of Lights steckt die Gründerin, Produzentin und künstlerische Leiterin Birgit Zander. Seit über 15 Jahren lässt die gebürtige Berlinerin ihre Heimat in hellem Lichte erleuchten.

Festival of Lights – Von einer Mission zum internationalen Lichtfestival

Comacon: Liebe Frau Zander. Sie sind seit über 15 Jahren Leiterin des Festival of Lights. Wie kam es zu der Gründung und was war die Idee dahinter?

Birgit Zander: Unser damaliger Bürgermeister Klaus Wowereit prägte den Satz „Berlin ist arm, aber sexy“. Genau diese Worte waren mein persönlicher Leitgedanke. Ich hatte damals den unglaublichen Drang und Wunsch meine Heimatstadt zu unterstützen. Das war meine Mission. Ich überlegte, wie ich mein Ziel erreichen konnte und übernahm zunächst mehrere Ehrenämter. Einige davon waren in enger Zusammenarbeit mit der Tourismusförderung visitBerlin. Ziel war es, etwas für die Hauptstadt zu tun und die Vermarktung der City voranzutreiben.

Vor 15 Jahren haben wir (damals noch gemeinsam mit der Citystiftung Berlin) begonnen unsere Hauptstadt zu erhellen und zum Strahlen zu bringen. Wir hatten damals zwar kein großes Budget, dafür aber viele tolle Ideen und unglaubliche Begeisterung. Durch das Lichtfestival konnte ich meinen eigentlich Beruf und meine innere Leidenschaft mit Business verbinden. Mein berufliches und privates Feuer wurden entfacht: Die Stadt habe ich zur Bühne gemacht und die bekannten Plätze in Berlin, Gebäude und Monumente zu Stars. Die Menschen waren von Anfang an begeistert und verzaubert. Es war unglaublich für mich und für mein Team. Weltweit gingen Bilder umher, die bei den Lichtspektakeln entstanden sind.

 

Comacon: Das klingt wie ein perfekter Start in ein Traumbusiness. Was bedeutet denn Licht für Sie persönlich?

Birgit Zander: Ich denke ich kann da für jeden sprechen: Licht ist für uns alle ein magisches Medium. Bereits viele Jahre habe ich diese Magie im Eventbereich eingesetzt. Von Jahr zu Jahr entwickelte sich das Festival of Lights immer mehr zu dem, was es heute ist: Ein gigantisches Spektakel aus Licht, Musik und Kunst. Und zwar für Groß und Klein. Es ist eine Veranstaltung, die jedes Jahr Millionen Menschen nach draußen lockt und in Faszination versetzt. Licht ist Energie, verbindet und spricht alle Sprachen dieser Welt. Ohne Licht gäbe es kein Leben. Das alles bedeutet Licht für mich. Und nun noch eins drauf: Wenn man Licht kreativ einsetzt, um Bilder zu erzeugen und dadurch Geschichten zu erzählen, kann man die Menschen in den Bann ziehen. Festival of Lights tut genau das: Die Verbindung von Licht mit Kunst und Bildern. Dadurch erzählen wir eine Geschichten, die eine magische Wirkung haben.

 

Comacon: Was waren die Herausforderungen auf dem Weg zum Erfolg?

Birgit Zander: Gründerin, Produzentin und künstlerische Leitung des Festival of Lights

Die Finanzierung ist eindeutig die größte Hürde gewesen. Normalerweise erhält eine Veranstaltung ein Budget und anschließend entwickelt man eine Produktion. Für uns war das genau andersherum. Dies ist bis heute der Fall. Gemeinsam mit unseren Partnern erstellen wir die gesamte Finanzierung. Wir können es gar nicht anders sagen: Es ist einfach ein Berliner Herzensprojekt! Jedes Jahr motivieren wir neue Firmen und Institutionen aufs Neue das Festival of Lights zu unterstützen. Dabei suchen wir nicht willkürlich nach irgendwelchen Partnern, sondern nach Menschen, die gemeinsam mit uns unsere Vision teilen. Es ist immer wieder eine neue Herausforderung und erfordert einen enormen Einsatz. Mittlerweile können wir mit voller Begeisterung sagen, dass viele Partner und Sponsoren kontinuierlich dabei sind und mit uns gemeinsam die Städte erstrahlen zu lassen.

Comacon: Wie suchen Sie sich die Orte für die glitzernden und farbenprächtigen Events aus?

Birgit Zander: Normalerweise suche ich mir die Orte aus, die mir persönlich ans Herz gehen und mir am besten gefallen und Inspiration geben. Beispielsweise der Bebelplatz. Er bietet eine unglaublich einzigartige Kulisse für eine spektakuläre Panorama- Inszenierung. Die ehrwürdigen Gebäuden ergeben die perfekte Kulisse für ein grandioses Lichtfestival. Der Potsdamer Platz bietet eine ganz andere architektonische Struktur und ist ebenfalls perfekt geeignet für eine atemberaubende Lichtshow. Für mich und auch für mein Team ist es immer wieder eine Freude und auch Ehre zugleich, diese wundervollen Orte für unsere Lichtkunst zu nutzen.

 

Comacon: Das diesjährige Motto lautet „together we shine“. Was bedeutet es für Sie persönlich?

Birgit Zander: Gerade jetzt ist es für unsere Kunstwelt wichtig zusammenzuhalten und Einnahmen zu generieren, damit die Kunst auch davon leben und weitermachen kann. Wir wollen den Zusammenhalt zwischen allen Künstlern dieser Stadt fördern. Das diesjährige Motto „together we shine“ betont genau diese Idee und Vision. Gemeinsam mit allen möchten wir mit unserem diesjährigen Konzept ein leuchtendes Zeichen setzen: Zusammenhalt, Einheit, Zuversicht und ganz wichtig: Achtsamkeit! Und natürlich auch die unfassbar schöne Vielfalt und Lebensfreude in unserer Hauptstadt.Das diesjährige Konzept ist übrigens eine Special Edition. Durch unsere aktuelle Situation möchten wir Menschenaufläufe vermeiden, wo der Mindestabstand schwer einzuhalten ist. Daher fokussieren wir uns dieses Jahr auf die Entzerrung des Events und motivieren zum Flanieren. Zum Glück ist Berlin mit den vielen unterschiedlichen Bezirken groß genug für dieses Vorhaben. Wir verzaubern und erhellen auch die Bezirke und Kieze und laden somit zu abendlichen Spaziergängen ein. Durch die Lichter werden gewohnte Gebiete zu neuen Entdeckungen.Dieses Jahr gibt es erstmals ein ganz besonders Highlight: Eine eigene Festival of Lights App. Geschaffen für all diejenigen, die nicht reisen können, doch dennoch trotzdem nicht auf ihr Lichtspektakel verzichten möchten.

 

Wie entstehen die Ideen zu den Mottos?

Birgit Zander: Mein Leben ist voller Licht und Freude! Als künstlerische Leiterin habe ich mir immer etwas Neues ausgedacht: Wie die Berliner gerne sagen, müssen wir immer eine neue Schippe drauflegen. Mit umfassender Kreativität versuchen wir, jedes Jahr neue Highlights zu zeigen. Es funktioniert immer noch nach 15 Jahren! Mein großer Traum ist es, in mehr Städten international aufzutreten und Berlins Licht in alle Teile der Welt zu bringen, um positive und aufregende Momente auf der ganzen Welt zu schaffen und die Träume der Menschen zu inspirieren. Die Festival of Lights Familie kann sehr gerne immer weiter wachsen.

 

Comacon: Liebe Frau Zander, herzlichen Dank für dieses erhellende und strahlende Interview. Gibt es noch etwas, was Sie den Lesern, Besuchern, Ihrem Team und den Partnern mitteilen wollen?

Birgit Zander: Auch in diesem Jahr möchte ich allen Beteiligten für Ihre tatkräftige Unterstützung danken. Damit meine ich vor allem unsere Partner, alle Künstler sowie technische und sonstige Dienstleister. Natürlich auch ein großes Danke an alle helfenden Köpfe und Hände. Vielen, vielen Dank! Ohne diese Menschen wäre die Special Edition unseres diesjährigen Festival of Lights nicht möglich gewesen. Lassen Sie uns ein harmonisches und unvergesslich schönes 16. Festival of Lights in unserer Hauptstadt erleben. Um dies zu schaffen, appelliere ich an dieser Stelle an die Vernunft, die Disziplin und das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen. Bitte halten Sie Abstand und tragen Sie Mund- und Nasenschutz, falls es zeitweise an einigen Plätzen zu voll sein sollte. Doch abgesehen davon: Erkunden Sie die Berliner Kieze und erfreuen Sie sich an dem, was das ganze Team von Festival of Lights mit Liebe, Herzblut und Enthusiasmus in den letzten Monaten für Sie auf die Beine gestellt haben! 


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