TikTok – Echte Sorge oder politischer Machtkampf

TikTok ist die führende Plattform für kurze Videos auf dem Smartphone. Die chinesische Video App sieht es als Mission, das Leben der Menschen durch die kreativen Nutzer*innen zu bereichern und zu inspirieren. Das schafft die App durch Authentizität, Freude und positiver Einstellung. Mit TikTok können Nutzer*innen weltweit kurze Videos hochladen und anschauen. Beispielsweise Sportvideos, Schminktutorials oder sogar politische Clips. Die von Bytedance geführte App wird intensiv vor allem von Jugendlichen genutzt und ist international bekannt und erfolgreich. Jetzt droht der App auf dem USA-Markt das Aus.

TikTok – Echte Sorge oder politischer Machtkampf

Doch die weltweit erfolgreiche App sorgt schon länger für Streit zwischen den USA und China. Die amerikanische Regierung befürchtet nämlich, dass Bytedance die Nutzerdaten, die aus der App gezogen werden, in die Hände der chinesischen Regierung gelangen. Daher wurde von der US-Regierung dem Konzern Mitte August 2020 ein Ultimatum gestellt: Sollte das US-Geschäft von TikTok bis zum 20. September nicht an ein US-Unternehmen verkauft worden sein, sollte die App in den USA komplett verboten werden. US-Präsident Trump hatte diese große Entscheidung mit seiner Sorge begründet, dass er die Nutzerdaten von rund 100 Millionen amerikanischen Bürgern vor den Händen der Kommunistischen Partei Chinas beschützen möchte. Dabei argumentierten TikTok und Bytedance vergeblich, dass Daten von US-Nutzern in den USA gespeichert würden und nicht in China. Bytedance hat sogar gegen das anstehende Verbot von Trump Klage eingereicht. Das Gerücht hält sich sehr stark, dass im Streit um TikTok eigentlich ein politischer Machtkampf herrscht. Die Beobachter gehen davon aus, dass der wahre Grund der amerikanischen Regierung darin liegt, den exponentiellen Aufstieg in der digitalen Welt zu bremsen. Das Weiße Haus setzt im Übrigen nicht nur TikTok unter Druck, sondern auch andere chinesische Firmen wie den Messenger-Dienst WeChat oder auch den Drohnen- und Kamerahersteller DJI. Alle drei Konzerne sind überaus erfolgreiche chinesische Unternehmen im digitalen Bereich.

Microsoft galt bisher als Favorit für den Kauf von TikTok. Doch der US-Konzern ist nun aus dem Rennen. Die genauen Gründe sind unklar. Bekannt ist nur, dass der TikTok-Mutterkonzern Bytedance einen Verkauf an Microsoft ausgeschlossen hat. Nach der Absage für Microsoft berichteten wenig später das Wall Street Journal, die Nachrichtenagentur Bloomberg und der TV-Sender CNBC, dass Bytedance nun mit dem Software-Konzern Oracle verhandelt und gilt nun als neuer Favorit. Es handelt sich bei Oracle Corporation um einen US-amerikanischen Soft- und Hardwarehersteller mit Hauptsitz im kalifornischen Redwood City. Auch der Einzelhändler Walmart hat dem chinesischen Konzern ein Angebot vorgelegt. Die Verkaufsfrist wurde aufgrund der aktuellen Verhandlungen mit Oracle und Walmarkt vom US-Handelsministerium um eine Woche aufgeschoben. Trump verkündete bereits seine grundsätzliche Zustimmung für beide Institutionen. Die endgültige Vereinbarung bedarf aber dennoch seiner Zustimmung, bis alles endgültig entschieden ist. Aber auch die chinesische Regierung hat hier ein Wörtchen mitzureden. Sicher ist noch kein Deal, es bleibt also spannend. Interessanterweise wird sogar von chinesischen Medien berichtet, dass Bytedance den Verkauf von TikTok an ein US-Unternehmen gar nicht mehr in Betracht ziehe.

Ultimatum an ByteDance – Die Zeit wird knapp

Dennoch: TikTok hatte von der Verkündung an 90 Tage Zeit, um die App für das US-Geschäft zu verkaufen. Ein Gericht in Washington setzte jetzt den angekündigten Download-Stopp mit einer einstweiligen Verfügung aus. TikTok gewinnt dadurch Zeit bis zum 12. November ihre Zukunft in den USA zu sichern. Der Antrag von TikTok, gegen das drohende Komplett-Aus für die App in den USA ab dem 12. November vorzugehen lehnte der Richter ab. Wir sind sehr gespannt über die weiteren Entwicklungen dieser App in den USA und auf die bevorstehenden Entscheidungen sowie Auswirkungen auf den amerikanischen und vielleicht dadurch auch weltweiten Markt.


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