Einfach drauf los
Wie viele andere, war auch Tariq Khan nach seinem Abitur zunächst eher planlos was er machen sollte. Typische Fragen von Familie und Freunden umging er mit einem Scheinstudium (Chinesisch). Nebenbei arbeitete Tariq beim Radio und bekam einen ersten Zugang zur Medienwelt. Sein Interesse war geweckt und zog ihn in Richtung Film. Um erste Projekte angehen zu können, kaufte er sich eine Canon 600D und sprach spontan den Schlagzeuger einer Band an, ein Musikvideo in Irland für ihn aufzunehmen. Ohne Konzept aber mit viel Glück stemmte er sein Vorhaben gemeinsam mit dem Schlagzeuger und einem kleinen Team. Danach folgten noch weitere Musikvideos. Tariq merkte aber schnell, dass Spaß und Freude allein nicht reichen, um sich mit der Produktion von Videos finanzieren zu können. Ihm fehlte vor allem Struktur und Planung. Somit bewarb er sich an der Hochschule der Populären Künste in Berlin und bekam für den Studiengang Mediendesign sogar ein Vollstipendium. Während seines Studiums gründete Tariq 2012 die Facebook-Gruppe Filmemacher Deutschland. Damit wollte er sich während seines Studiums mit anderen Filmschaffenden austauschen. Die anfangs überschaubare Gruppengröße wuchs stetig und erreichte recht schnell eine fünfstellige Mitgliederzahl. Während seines Praktikums bei HD+ lernte Tariq den Filmemacher Sascha Gottschalk kennen. Beide erkannten das Potenzial der Facebook Gruppe für potenzielle Kundenaufträge und gründeten die Filmemacher Deutschland GmbH (www.fmd-productions.com). Zur finanziellen Unterstützung holten sich Tariq und Sascha einen Investor mit ins Boot und konnten so mit Investitionen in Kameraequipment ihre ersten Projekte starten. Die Grundidee war es im exotischen Ausland spektakuläre Dokumentationen zu produzieren. Die Rekrutierung des Filmteams lief dabei immer über die eigene Facebookgruppe, die bereits über 27.000 Mitglieder zählt. Reisen nach Nepal und Afrika waren rückblickend tolle und wertvolle Erfahrungen, brachten aber nicht den erhofften finanziellen Erfolg.
große Kunden weltweit
Tariq war es immer wichtig nicht dem Standard anderer Filmschaffender zu folgen, sondern neue Formate zu entwickeln. Dabei sollten die Projekte, die die Filmemacher Deutschland GmbH für unternehmerische Kunden umsetzen, idealerweise immer ein weitreichender Mehrwert für die Community und auch den Kunden haben. Schließlich gelang es 2018 mit einer neuen Formatidee Ethihat als Kunden zu überzeugen. Bei dem Falcon Lens Award handelte es sich um einen Filmwettbewerb, der die weltweit 20 besten Filmemacher:innen gegeneinander antreten lässt einen 100 sekündigen Film in Abu Dhabi zu drehen. Das Konzept ging auf und neben erfolgreichen Marketing für den Kunden, sind atemberaubende Filme entstanden. Das selbe Konzept setzte Filmemacher Deutschland zuletzt für Usedom um. Für die Usedom Tourismus GmbH schafften sie es dieses Jahr, trotz strengen Hygieneauflagen, den Sunspot Award mit 10 Filmemacher:innen erfolgreich zu veranstalten.
Atemberaubende Bilder als Marathon
Die Filme, die durch die Filmschaffenden bei den einzelnen Auslandsprojekten entstehen, zeigen unbeschreiblich schöne und einzigartige Bilder. Keine Spur von Reisestress, Hindernissen vor Ort oder zeitlichen Engpässen. Jedoch sind die sehr komplexen Reisen von Filmemacher Deutschland wie ein Marathon, sagt Tariq. Er ist immer froh, wenn er nach einem spektakulären Auslands-Projekt wieder zu Hause ist, da die Reiseprojekte immer körperlich und psychisch sehr anstrengend sein können. Von den Aufenthalten in den luxuriösesten Resorts haben Tariq und die mitreisenden Filmemacher:innen nicht viel, wenn man täglich unter zeitlichen Druck steht und von Ort zu Ort hetzt. So auch 2019 auf ihrer Japan-Tour. Für einen Kunden ist Filmemacher Deutschland eine „Bucketlist“ in Japan abgefahren. Ein tolles Dokumentationsformat mit Influencern und viel Material für behind the Scene ist entstanden.
Für die Zukunft von FMD ist noch einiges mehr geplant. Was sich verändern könnte, wieso mehr über das Saarland gesprochen werden sollte und warum die Community-Mitglieder von Werbung weitestgehend verschont bleiben, erzählt Tariq in unserem Podcast.
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